Eine Veranstaltung des Historischen Vereins von Oberbayern
König Ludwig II. zog sich häufig in kleine Gebäude zurück, wozu Schloss Berg ebenso gehörte wie seine 11 kleinen Berghäuser, in denen er sich in alljährlichem regelmäßigem Turnus immer wieder aufhielt, ja geradezu darin abkapselte. Aber auch die Roseninsel mit dem Casino war ein solch abgelegener Rückzugsort. Warum „bunkerte“ sich Ludwig in prekären Situationen - Krieg 1866, Krieg 1870, Kaiserproklamation 1871 etc.- in diese Rückzugsorte förmlich ein? Was bringt einen Menschen dazu, sich derart abzukapseln und ängstlich zurückzuziehen? Litt der König womöglich an „Claustrophilie“, also dem krankhaften Drang, sich in kleine Räume zurückzuziehen und dort aufzuhalten? Für welche Erkrankung könnte dies unter Umständen ein Symptom sein (Verfolgungswahn? beginnende Demenz?)? Und was bedeutete es für ihn, nach seiner Entmündigung im Juni 1886, ausgerechnet in seinem Lieblingsschloss Berg arretiert zu werden? Wurde aus der „Claustrophilie“ womöglich eine „Claustrophobie“? Mit diesen Aspekten in Ludwigs Leben befasst sich Prof. Dr. Hans Förstl, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, TU München, in seinem Vortrag.
Ort: Vortragssaal des Münchner Stadtmuseums‚
Sankt-Jakobs-Platz 1, 80331 München
Zeit: Mittwoch, 16. Mai 2018,18.30 Uhr
Eintritt frei
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