Das Buch König Ludwig und sein Schützling von Hedwig Brand (Pseudonym für Hedwig Courths-Mahler) war 1911 parallel als Buch (Verlag Dietrich in Dresden) und als Feuilleton in der Zeitschrift Freya, Illustrierte Zeitschrift für das deutsche Bürgerhaus publiziert worden.
Hier die Presseabschnitte vom Freya :
Ein neues Buch über König Ludwig II.
(Siehe Bild Seite 1.)
25 Jahre sind verflossen, seit König Ludwig II. von Bayern am Pfingstsonntag, den 13.Juni 1886, in den Fluten des Starnberger Sees, im Alter von 41 Jahren, einen frühen Tod fand.
Aber dieser nach menschlichem Maß lange Zeitraum hat nicht vermocht, die Erinnerung an diesen Fürsten in dem Gedächtniss seiner Bayern und des ganzen deutschen Volkes auszulöchen!
Die Liebe und Verehrung für Ihn ist eher noch gewachsen, denn was er für die Pflege und das Fortschreiten der gesamten Gebiete der Kunst getan hat, wirkt heute noch nach; ja es ist heute erst zur richtige Entfaltung gelangt.
Ludwig gab der Bildhauer- und Baukunst, der Malerei, derMusik und dem künstlerischen Gesang mächtige Anregung und
Unterstützung; er erhob München zu emer Kunststadt ersten Ranges, wodurch der bayerischen Residenz auch grosse materielle Gewinne zustossen.
Was will es dagegen sagen, daß Ludwig ll in seiner Kunst- und Prachtliebe, hauptsächlich aber durch seine Schloßbauten, etwas zu weit ging? » War es nötig, den schon schwer kranken König dadurch noch mehr zu verbittern und aufzuregen, daß die damaligen Minister es ablehnmten (1885/86), den bayrischen Landtag um Deckung der aufgelaufenen Schulden von 18 Millionen Mart anzugehen?
Es ist schwer, diese Frage ohne nähere Kenntnis der Verhältnisse zu entscheiden; soviel aber ist sicher, daß uns heute eine solche Summe in Anbetracht der ganzen Verhältnisse nicht allzu hoch vorkommt und daß man geneigt ist, anzunehmen, der damalige Landtag —- also die Vertretung des seinen König über alles verehrenden Volkes — würde für diese Summe gewiß ausgekommen sein, wenn ein diesbezüglicher Antrag gestellt worden wäre.
Heute wissen wir, dass diese königlichen Schulden dem Lande hundertfältige Zinsen getragen haben durch Hebung der Kunst und durch den ungeheuren Fremdenstrom, den die Königschlösser nach Bayern locken.
Alles dies ist dem bayrischen und dem deutschen Volke freilich erst nach Ludwigg Töd augenscheinlich geworden. Was aber schon zu Lebzeiten richtig erkannt and qewürdigt wurde, ist das unbestrittene Verdienst um die deutche musikalische und dramatische Kunst, das sich Ludwig II. dadurch erwarb, daß er den vielgeschmächten nicht erkannten und in den dürftigsten Verhältnissen im Ausland lebenden größten deutschen Tondichter Richard Wagner unterstüzte und in seine Nähe zog.
Hätte Ludwig II. sonst nichts getan für Kunst und Wissenschaft, als daß für das Genie Richard Wagners die Bahn freilegte, es hätte genügt, ihn dem deutschen Volke unvergessen zu machen.
Aug Anlass der 25jährigen Wiederkehr des Todestags Ludwigs II. ist im unseren Freya-Verlag ein Buch erschienen, welches den Titel führt :
König Ludwig und sein Schützling
Erzählung von Hedwig Brand
Das Buch enthält 228 Seiten Text, ein Buntdruck- und drei Schwarzdruckbilder.
Preis broschiert 1 Mark. In Leinen geb. 1M50 Pf.
Es ist eine schöne und sinnige Hüldigung des verewigten Königs; dessen Andenken noch heute die Herzen des deutschen Volkes bewegt, welche in dieser ideal-schönen Erzählung zum Ausdruck. Es ist eine Erzählung welche alle Verehrer dieses Fürsten — ob jung, ob alt — mit hoher Befriedigung lesen werden.
Zu beziehen ist dieses Buch durch alle Buchhandlungen, sowie die Boten unseres Blattes. Auch direkt vom Verlag: Rich. herm. Dietrich in Dresden franko gegen Einsendung von1M. , beziehentlich 1M.50 Pf. in Briefmarken.
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