Wilhelm von Kaulbach (1804 Arolsen – München 1874)
Tells Flucht
Schwarze Kreide auf braunem Papier, auf Leinwand aufgezogen. 1865. 133,5 x 104,3 cm. Signiert und datiert oben links.
Jochen Zink: Das erste Bild der „Kaulbach-Galerie“. Eine verschollene Zeichnung Wilhelm von Kaulbachs in der Evangelischen Akademie Tutzing, in: Pantheon. Internationale Zeitschrift für Kunst XLII, 1984, S. 351, Abb. 4.
AUSSTELLUNG: Katalog zur I. Internationalen Kunstsausstellung im königlichen Glaspalaste zu München, München 1869, S. 70, bei Nr. 102-107 (?).
PROVENIENZ:Privatbesitz, Süddeutschland.
BESCHREIBUNG
Der großformatige, 1865 entstandene Karton mit Tells Flucht ist Bestandteil einer von König Ludwig II. bei Kaulbach in Auftrag gegebenen Folge von Szenen aus Werken Friedrichs Schillers, die erstmals 1870 als Fotografien in der sogenannten „Schiller-Galerie“ veröffentlicht wurden. Diese auf den fotografischen Reproduktionen beruhende Galerie sollte ursprünglich zwölf Blätter nach Schiller umfassen, wurde dann aber noch um Illustrationen zu Werken anderer Autoren wie Shakespeare erweitert. Unter den von Kaulbach gezeichneten Kartons befand sich als zweiter „Tell’s Flucht“ aus Schillers Drama, in der Kaulbach den Sprung an der Tellplatte aus dem 4. Akt in eine pathetische Komposition umgesetzt hat, die zeigt, wie Tell bei einem gewaltigen Unwetter auf die Tellplatte springt und dabei das Boot mit dem Tyrannen Gessler in den Vierwaldstättersee zurückstößt. Die Kartons der „Schiller-Galerie“ waren einst „für den Privatbesitz des jugendlichen Monarchen“ bestimmt und schmückten zuletzt Ludwigs Privaträume in Schloß Berg am Starnberger See, bevor sie in alle Winde verstreut wurden. – Mitte rechts Wasserschaden, vereinzelt kleinere Fehlstellen, sonst gut erhalten.
WO UND WANN ? OÙ ET QUAND ?
AUKTION KARL&FABER Auktion 288 | 10.05.2019 11:00 Uhr | Kunst des 19. Jahrhunderts
Quelle und mehr Infos auf / Source du texte et plus d'infos sur https://www.karlundfaber.de/produkt/tells-flucht/
Aucun commentaire:
Enregistrer un commentaire