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samedi 13 juillet 2019

JUBILÄUM 150 Jahren RHEINGOLD in München. Pfälzische Volkszeitung vom 13. Juli 1869.



    Aus München erhält die "Nordd. Allg. Zeg." einen langen Bericht, dem wir Folgendes entnehmen: 
Mit der Enthüllnngsfeier der Goethe-Statue werden drei Festvorstellungen im Hof- und National's Theater verbunden sein, und soll man beabsichtigen, am ersten Abend, "Iphigenia auf Tauris", am zweiten "Torquato Tasso" und am dritten als Gratisvorstellung den unverkürzten ersten Theil des "Fauft" zur Ausführung zu bringen. Doch wird auch die Musik nicht leer ausgehen, und dürfte unter Anderen entweder Liszt  "Faust" Symphonie oder dessen "Tasso" Symphonie in Verbindung rnit der Wagner'schen einaktigen Oper "Das Rheingold"  aufgeführt werden, die schon mehrere Tage vorher am  Namens-und Geburtsfeste des Königs zur Ausführung kommen wird. Das «Rheingold«, eine einaktige Oper von etwa zweistündiger Dauer, bildet die Einleitung des sur drei Tage und einem Vorabend bestimmten großen musikalischen Festspieles: "Der Ring der Nibelungen,  Wagner’s letzter und dem Umfange nach größten Composition Die szenischen Schwierigkeiten, welche das Werk ,Rheingold bietet, werden sich wohl schon aus der nachstehenden Schilderung ergeben : Der alte Rheinstrom barg nach der Mythe in seiner Tiefe von Anbeginn einen jungfräulichen Schatz: das Rheingold. Der Dichter zeigt uns zunächst den Grund des Rheins Die Vorschrift für den Decorationsmaler lautet: ,"Grünliche Dämmerung, nach oben zu lichter, nach unten zu dunkler. Die Höhe ist von wogenden Gewässern erfüllt, das rastlos von rechts nach links zuströmt. Nach der Tiefe zu lösen sich die Fluten in einen immer feineren Nebel aus, so daß der Raum der Manneshöhe vom Boden aus gänzlich frei zu sein scheint, welches wie in Wollenzügen über den nächtlichen Grund dahinfließt. Überall ragen schroffe Felsenrisse aus der Tiefe aus und grenzen den Raum der Bühne ab; der ganze Boden ist in ein wildes Zackengewirr zerspalten, so daß er nirgends vollkommen eben ist und nach allen Seiten bin in dichtester Finsterniß tiefere Schlüste annehmen läßt". Und im weiteren Verlaufe der Oper wird von dem Decorateur und Maschinisten begehrt: »"In dichter Finsterniß verschwinden vor den Augen des Publikums die Schiffe; die ganze Bühne ist von der Höhe bis zur Tiefe von schwarzem Wassergewoge erfüllt, das eine Zeitlang immer nach abwärts zu sinken scheint. Allmälig gehen die Wogen in Gewölke über, das sich nach und nach abklärt, und als es sich endlich wie in feinem Nebel gänzlich verliert, wird eine freie Gegend auf Bergeshöhen sichtbar, anfänglich noch in nächtlicher Beleuchtung. Der hervorbrechende Tag beleuchtet mit wachsendem Glanze eine Burg mit blinkenden Zinnen, die auf einem Felsgipfel im hintergrunde steht; zwischen diesem burggekrönten FelsGipfel und dem Vordergrunde der Szene ist ein tiefes Thal, durch welches der Rhein fließt".
      In Erkrankung des ersten hofkapellmeifters Dr. Hans von Bülow, der auf drei Monate beurlaubt ist, dürfte der zweite königliche Mussikdireltor, Herr Hans Richter-, ein begeisterter Verehrer Wagner’s und durch mehrere Jahre hindurch Famulus und Privat-Sektetär Wagner’s, die musikalische Direction übernehmen. Die ersten Kräfte der Oper werden beschäftigt fein; unter Anderen die beeren Fischer, Bausewein, Heinrich, Vogl, Bachmann, Siegl, Schlosser und die Damen Dietz, Possart, Ritter, Vogl. Meister Kindermann dürfte den Alberich singen, während für den Wotan sowohl in dieser Oper als in der Walküre Herr Betz vom Berliner Hoftheater gewonnen werden wird.

[Originaler Zeitungstext in Fraktur hierunter]










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